– junge Menschen mit Migrationsvordergrund und diskriminierungskritische Perspektiven auf Jugendhilfe in Sachsen
Termin: Mittwoch 7. Juli 2021, 9:30-16:00 Uhr
Veranstaltungsort: Alter Gasometer e.V., Kleine Biergasse 3, Zwickau (barrierefrei zugänglich)
Teilnahmebeitrag: Teilnahme ist dank Förderung kostenlos
Anmeldung: bis 02.07. unter Angabe ihrer Workshop- Präferenz an Lisa.Bendiek[at]kulturbuero-sachsen.de
Die Fachstelle Jugendhilfe des Kulturbüro Sachsen e.V. hat 2019 bis 2020 eine exemplarische Feldforschung zu jugendhilferelevanten Bedarfen junger Menschen mit Migrationsvordergrund in Sachsen durchgeführt.
Als Ergebnis der Feldforschung kann unter anderem festgehalten werden, dass Schutzräume vor rassistischen Alltagsbedrohungen existentiell wichtige Voraussetzungen brauchen. Hier bekommt die Kinder-und Jugendhilfe eine wichtige Rolle. Mädchen und junge Frauen mit Migrationsvordergrund sind mehrfach unsichtbar und werden als Zielgruppe nicht erreicht. Stereotypisch werden auch in der Jugendhilfe rassistische Vorurteile und homogene Zuschreibungen der Mehrheitsbevölkerung reproduziert. Unsere Ergebnisse zeigen aber auch, dass eine erfolgreiche Arbeit mit jungen Menschen mit Migrationsvordergrund in Sachsen möglich ist.
Neben einer Vorstellung und Diskussion unserer Ergebnisse erwarten Sie auf dem Fachtag eine Keynote von Peggy Piesche, Schwarze deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und transkulturelle Trainerin für Intersektionalität, Diversität-Inklusion, Rassismus- und Machtkritik sowie für kritische Weißseinsreflexion/ Leiterin des Fachbereichs „Politische Bildung und plurale Demokratie“ der Bundeszentrale für politische Bildung, Workshops zu Möglichkeiten migrationssensibler Jugendarbeit mit Expert*innen aus der Praxis, eine Diskussion zum Potential von Jugendarbeit innerhalb migrantischer Selbstorganisationen und jede Menge fachlicher Austausch. Weitere Informationen finden Sie im Flyer (.PDF 0,8 MB).
Hintergrundinformationen zur Feldforschung
Analysiert wurden Interviews mit Jugendlichen und mit 23 verschiedenen Jugendhilfeinstitutionen und -projekten in freier und öffentlicher Trägerschaft, mit migrantisch selbstorganisierten Jugendprojekten, und jungen Menschen mit Migrationsvordergrund in Sachsen. Die Veröffentlichung der Feldforschung, ihrer Ergebnisse, Empfehlungen und Schlussfolgerungen entwickeln eine Relevanz für die Jugendhilfe in Sachsen, und nicht zuletzt für die jungen Menschen mit Migrationsvordergrund, deren Bedürfnisse und Bedarfe bisher nicht ausreichend gesehen, gehört und wahrgenommen wurden. Eine Broschüre, die unsere Forschungsergebnisse zusammenfasst, wird zum Zeitpunkt des Fachtags vorliegen.
Wir führen den Fachtag in Präsenz durch. Aus Gründen des Infektionsschutzes ist die Teilnehmer*innenanzahl auf 50 Personen begrenzt. Bitte melden Sie sich bei Interesse bis spätestens 02.07. unter Angabe ihrer Workshop-Präferenz per E-Mail an: lisa.bendiek@kulturbuero-sachsen.de.
Programm
09:30
Ankommen
10:00 – 10:15
Begrüßung
Grit Hanneforth, Geschäftsführerin des Kulturbüro Sachsen e.V.
10:15 – 10:45
Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse einer Feldforschung zu Bedarfen migrantisierter junger Menschen in Sachsen
Lisa Bendiek, Sok Kierng Elisa Ly und Danilo Starosta, Fachstelle Jugendhilfe des Kulturbüro Sachsen e.V.
10:45 – 11:15
Keynote
Peggy Piesche, Bundeszentrale für politische Bildung
11:15 – 11:45
Fragen und Diskussion
13:00 – 14:30
Workshops: best practice-Beispiele migrationssensibler Jugendarbeit in Sachsen
• Workshop Sisters* – rassismuskritische Mädchenarbeit in Sachsen – LAG Mädchen* und junge Frauen* in Sachsen
• Workshop HEROES® – RAA Leipzig
• Workshop vertiefende Diskussion: Feldforschung zu Bedarfen migrantisierter junger Menschen in Sachsen
14:45 – 15:45
Podiumsdiskussion: Chancen und Herausforderungen der Institutionalisierung von Jugendarbeit in migrantischen/ BIPoC-Selbstorganisationen
N.N. (Arabischer Verein für Integration und Kultur e.V.,Chemnitz),
Mohammad Mohammad (djo, Dresden/Refugees and Friends, Freital),
Flaurita Maffokang (Afropae.V.), Moderation: Peggy Piesche
Für die Veranstaltung gilt die Ausschlussklausel:
Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Personen, die neonazistischen Parteien oder Organisationen angehören, der neonazistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtenden Äußerungen in Erscheinung getreten sind. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und diesen Personen den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser zu verweisen.
Datenschutz:
Mit der Anmeldung überlassen Sie dem Kulturbüro Sachsen e.V. personenbezogenen Daten. Diese werden ausschließlich im Zusammenhang mit E-Mails und Einladungen zu Veranstaltungen gemäß der europäischen Datenschutzverordnung (EU-DSGVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) erhoben, verarbeitet und in der internen Adressdatenbank gespeichert. Sie können der Nutzung Ihrer Daten ohne Angabe von Gründen jederzeit schriftlich unter info@kulturbuero-sachsen.de widersprechen.