Ort & Zeit: Salon des Restaurant „Rausch“, Bürgerstraße 36 in Dresden statt, jeweils 19:00 Uhr
Um Anmeldung wird gebeten!
Email: sachsen[aet]fes.de
Fax: 0351- 8046805 Telefon: 0351- 8046804
Post:
Friedrich-Ebert-Stiftung
Landesbüro Sachsen – Büro Dresden
Obergraben 17a, 01097 Dresden
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei.
Veranstaltungsflyer (.PDF, 765 kB)
Das Bundesland Sachsen ist seit über 20 Jahren eine Schwerpunktregion des organisierten Neonazismus in der Bundesrepublik. An zahlreichen extrem rechten Organisationen, Einzelpersonen und Ereignissen lassen sich Geschichten über das Bundesland erzählen, die teilweise bundesweit für Empörung sorgten. Seit dem Beginn des Niedergangs der NPD im Jahr 2013 sortierte sich die extreme Rechte in Sachsen neu. Es entstanden neue Strömungen, Zusammenhänge und Gruppen, die auf den ersten Blick ein unübersichtliches und vielfältiges Bild ergeben.
Die Vortragsreihe vermittelt einen Überblick über aktuelle Lage, Strukturen, Entwicklungen und Netzwerke der extremen Rechten in Sachsen. In mehreren Vorträgen werden unterschiedliche Akteur*innen, Organisationsformen und Inhalte präsentiert und in die Diskussion gebracht.
Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der Friedrich Ebert-Stiftung Sachsen in Kooperation mit dem Kulturbüro Sachsen e.V.
Aktuelle Entwicklungen des Rechtsextremismus & „Sachsen rechts unten 2022“
Wann:
Mittwoch, 08.06.2022, 19.00 Uhr
Wo:
Salon des Restaurant „Rausch“, Bürgerstraße 36 in Dresden
Michael Nattke vom Kulturbüro Sachsen e.V. gibt einen ersten Überblick über die Verfasstheit des organisierten Rechtsextremismus in Sachsen. Welche Regionen bilden die Schwerpunkte? Welche Themen sind inhaltlich tragend? Mit welchen Strategien und Aktionsformen treten extrem rechte Akteure derzeit in Sachsen in Erscheinung? Dieser Abend bietet ein erstes Gesamtbild und eine Einführung in die Veranstaltungsreihe. Der Vortrag richtet sich speziell an Menschen, die bisher noch keine umfassenden Vorkenntnisse zum Thema Rechtsextremismus in Sachsen haben. Darüber hinaus wird die Publikation „Sachsen rechts unten 2022“ der Friedrich Ebert Stiftung Sachsen und des Kulturbüro Sachsen e.V. vorgestellt und kann an diesem Abend vor Ort mitgenommen werden.
Der III. Weg in Sachsen
Wann:
Mittwoch, 15.06.2022, 19.00 Uhr
Wo:
Salon des Restaurant „Rausch“, Bürgerstraße 36 in Dresden
Der III. Weg ist eine kleine Kaderpartei in der Tradition des historischen Nationalsozialismus mit mehreren hundert Mitgliedern. In Sachsen, aber letztlich auch bundesweit, stellt das Vogtland das Zentrum der Aktivitäten der Kleinstpartei dar. Der III. Weg ist derzeit die aktivste Neonazi-Partei im Bundesland. Im lokalen Kontext schafft es die Partei, eine einschüchternde und bedrohliche Situation für Menschen zu schaffen, die von Rassismus oder Antisemitismus betroffen sind. Ebenso wird ein Drohpotenzial gegenüber Menschen hergestellt, die sich öffentlich gegen Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus positionieren. Theresa Richter und Christian Herold vom Kulturbüro Sachsen e.V. werden die Strukturen, das Wirken und die Entwicklung der Partei in Sachsen vorstellen.
Völkische Siedler in Sachsen
Wann:
Mittwoch, 22.06.2022, 19.00 Uhr
Wo:
Salon des Restaurant „Rausch“, Bürgerstraße 36 in Dresden
Völkische Siedler kaufen Höfe und Häuser in ländlichen Räumen. Seit einigen Jahren ist ein starker Zuzug solcher Ansiedlungen in Sachsen zu beobachten. Wenn völkische Siedler erst einmal Fuß gefasst haben, dann ist die Gefahr groß. Die rechten Netzwerke haben sich im Sozialraum ausgebreitet, Neonazis verkaufen Bio-Gemüse an die Bevölkerung und nutzen Gespräche für die Verbreitung ihrer menschenfeindlichen Ideologie, zahlreiche Kinder tragen ihre zutiefst rassistische, antisemitische und sozialdarwinistische Erziehung selbstbewusst in die Schulen der Region – die Saat ist ausgebracht. Sophie Spitzner und Franz Hammer vom Kulturbüro Sachsen e.V. werden einen Überblick über Völkische Siedler in Sachsen geben. Sie gehen dabei auch darauf ein, wie ein Umgang mit dem Phänomen aussehen könnte.
Antifeminismus als Thema der extremen Rechten in Sachsen
Wann:
Mittwoch, 29.06.2022, 19.00 Uhr
Wo:
Salon des Restaurant „Rausch“, Bürgerstraße 36 in Dresden
Die Autorinnen der Leipziger Autoritarismus Studie konstatierten 2020, dass insgesamt „jeder vierte Mann und jede zehnte Frau in Deutschland ein geschlossenes antifeministisches Weltbild auf[weis]t“ (Höcker, Charlotte/Pickel, Gert/Decker, Oliver, 2020). Antifeminismus ist demnach nicht nur Teil extrem rechter Weltbilder, sondern hat eine besonders hervorzuhebende Brückenfunktion inne. In antifeministischen Positionen finden sich konservative Kräfte ebenso wieder wie auch Teile der sog. „Mitte der Gesellschaft“. Im Vortrag wird von Anne Gehrmann auf diese gefährlichen Allianzen eingegangen. Zudem wird anhand sächsischer Beispiele und dem Blick auf das Spektrum antifeministischer Akteurinnengruppen aufgezeigt, wie antifeministische Positionen sowohl einzelne Betroffenengruppen, als auch das gesellschaftliche Zusammenleben insgesamt bedrohen.
Rechte Demonstrationsbewegungen in Sachsen
Wann:
Mittwoch, 06.07.2022, 19.00 Uhr
Wo:
Salon des Restaurant „Rausch“, Bürgerstraße 36 in Dresden
Seit Oktober 2014 zieht Pegida durch Dresden. Mittlerweile stehen über 250 Spaziergänge zu Buche und auf ihren Bühnen haben nahezu alle Kader der neuen Rechten gesprochen. Rechtsterroristische und kriminelle Organisationen wie die Gruppe Freital oder die Freie Kameradschaft Dresden haben sich im Umfeld Pegidas radikalisiert und formiert. Anhand Pegidas und anderer extrem rechter Demonstrationsdynamiken wird Johannes Richter auf unterschiedliche Aufmärsche und ihre Bedeutung für die extrem rechte Szene eingehen. Dabei werden auch die Demonstrationen rund um den 13. Februar in Dresden, den 01. Mai in Plauen oder Zwickau sowie die Aufmärsche gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie eine Rolle spielen.
3G-Regel:
Wir machen von unserem Hausrecht Gebrauch und bleiben vorerst bei 3G (geimpft, genesen oder getestet). Bitte beachten Sie darüber hinaus mögliche weiterführende, aktuelle Corona-Regeln.
Für die Veranstaltung gilt die Antidiskriminierungsklausel:
Den Veranstaltenden ist ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander sehr wichtig. Störungen oder Beleidigungen führen zum Ausschluss aus der Veranstaltung. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.