Fachtag 2: Klima(un)gerechtigkeit

Die Klimakrise trifft nicht alle gleich…


Termin und Ort:
16. September 25 | 10:00 – 16:15 Uhr
Leipzig, Villa Ida, Poetenweg 28
Weitere Informationen zu Ort und Zugänglichkeit finden sie unten

Teilnahme kostenfrei dank Förderung durch die Stiftung Mercator.

Anmeldung an anmeldung[aet]kulturbuero-sachsen.de

Veranstaltungs-Flyer als .PDF downloaden (250 KB)

Fachtag 2: Klima(un)gerechtigkeit - Die Klimakrise trifft nicht alle gleich… 16. September 2025 | Leipzig


Die Klimakrise ist eine der größten globalen Herausforderungen. Sie erfordert dringende Maßnahmen auf allen Ebenen. In einer Zeit, in der viele Krisen gleichzeitig bewältigt werden müssen, gerät der Klimaschutz oft ins Hintertreffen. Doch Klimaschutz bietet auch eine bedeutende Chance, demokratische Strukturen zu stärken. Er fördert zivilgesellschaftliches Engagement.
Der Kulturbüro Sachsen e.V. lädt Sie 2025 zu drei spannenden Fachtagen ein. Gemeinsam erörtern wir, wie die Klimakrise das demokratische Miteinander herausfordert. Zudem beleuchten wir, welche Potenziale sie für das Engagement für Demokratie, Menschenrechte und gegen Rechtsextremismus bietet. Beim Fachtag 2 steht das Verhältnis von Klimakrise und Klimaschutz zu Antidiskriminierung und Teilhabe von benachteiligten Gruppen im Mittelpunkt. Es werden Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus der Zivilgesellschaft referieren. Neben Fachvorträgen wird es vertiefende Workshops sowie Austausch und Vernetzungsräume geben.

Wir laden Sie herzlich ein, in Workshops, bei Vorträgen und Diskussionsformaten ins Gespräch zu kommen, voneinander zu lernen und sich zu vernetzen – für eine starke Zivilgesellschaft.

Die Fachtage richten sich an alle, die sich für die Stärkung der demokratischen Kultur und den Kampf gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung engagieren. Ziel ist es, die Verbindung zwischen der Klimakrise und demokratischen Grundwerten zu beleuchten sowie Handlungsmöglichkeiten für demokratisch Engagierte aufzuzeigen. Es werden Expertinnen aus der Wissenschaft und Praktikerinnen aus der Zivilgesellschaft referieren. Neben Fachvorträgen, wird es vertiefende Workshops sowie Austausch- und Vernetzungsräume geben.

Die Klimakrise betrifft uns alle – aber nicht alle gleich. Wer wenig Geld hat, leidet stärker unter Hitze oder hohen Energiekosten. Wer diskriminiert wird, hat oft weniger Möglichkeiten, sich zu schützen oder mitzureden. Menschen mit Erkrankungen und Behinderungen sind oft stärker von Extremwetterereignissen betroffen als andere. Gleichzeitig sind beispielsweise Wohlhabende, die am meisten zur Erderwärmung beitragen, oft wenig von den Folgen betroffen.

Klimaschutz braucht Gerechtigkeit!

Klimaschutz ist mehr als CO² -Reduktion. Er kann ein Motor für soziale Gerechtigkeit sein! Wenn wir ihn demokratisch und inklusiv gestalten, stärkt er den gesellschaftlichen Zusammenhalt und eröffnet neue Handlungsspielräume für eine solidarische Zukunft. Wenn wir die Klimakrise wirksam und nachhaltig bekämpfen wollen, müssen wir soziale Ungleichheiten mitdenken. Wer übernimmt Verantwortung? Wer bekommt Unterstützung? Wer wird gehört? Auf diesem Fachtag diskutieren wir gemeinsam:

  • wie soziale Ungleichheiten die Betroffenheit von den Folgen der Klimakrise beeinflusst
  • wie soziale Ungleichheiten den Zugang zu Klimaschutzmaßnahmen prägt
  • wie wir Klimaschutz sozial gerecht und diskriminierungssensibel gestaltet können

Ort

Die Tagung findet im Mediencampus in der Villa Ida, Poetenweg 28 in 04155 Leipzig, statt.
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln: https://www.mediencampus-villa-ida.de/de/kontakt/

Icon Zugänglichkeit, Motiv: Person die mit Rollstuhl fährt

Der Ort ist barrierefrei und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Haltestelle Stallbaumstrasse ist barrierefrei.


Fachtag 1

Ablauf Fachtag Demokratie und Klimaschutz
9:30 Uhr
Ankommen
10:00 Uhr –10:30 Uhr
Eröffnung und Projektvorstellung
10:30 Uhr –11:00 Uhr
Was hat die Klimakrise und gesellschaftliche Antworten darauf mit Gerechtigkeit zu tun?
Vortrag von Imeh Ituen
11:00 Uhr –11:30 Uhr
Vortrag: Welche Auswirkung hat die Klimakrise auf Menschen mit Behinderung?
Und wie kann inklusiver Klimaschutz aussehen?
Vortrag von Andrea Schöne
11:30 Uhr –12:00 Uhr
Austausch
12:00 Uhr – 13:00 Uhr
Mittag
13:00 Uhr – 15:15 Uhr
Vertiefende Gespräche/Workshops
15:15 Uhr – 16:15 Uhr
Vernetzung zu Themen und Regionen
16:15 Uhr
Ende

Speaker*innen

Imeh Ituen // Autorin, Doktorandin – Universität Hamburg
Vortrag: Warum es wichtig ist, wenn wir über Klimaschutz und Klimakrise reden, auch über Gerechtigkeit zu sprechen.

Klimakrise… schon vergessen?! Während die Klimakrise aus der medialen Aufmerksamkeit verschwindet, nimmt Ungleichheit weltweit zu. Klimaschutz erscheint oft als Luxus, den sich viele einfach nicht leisten können. Imeh Ituen zeigt in ihrem Beitrag auf, warum es gerade jetzt wichtig ist, die Klimakrise in den Kontext von Machtverhältnissen zu stellen – und wie dies dazu beitragen kann, sowohl Klimaschutz als auch soziale Gerechtigkeit wirksam zu fördern.

Andrea Schöne // Journalistin, Rednerin, Autorin
Vortrag: Ökoableismus – Wie Menschen mit Behinderung zu wenig mitgedacht werden

Behinderte Menschen sind sehr stark von den Folgen des Klimawandels betroffen, erhalten aber sehr wenig Aufmerksamkeit.
Manchmal werden ihre Bedarfe oft gar als störend gegen Klimaschutzmaßnahmen oder Auslöser für den Klimawandel diffamiert. Im Rahmen eines Kurzvortrags wird
der Blick auf internationale, nationale und lokale Ökoableismus-Debatten geworfen. Um von da aus zu schauen, welche Rolle behinderte Menschen innerhalb politischer Prozesse einnehmen sollten.

Imeh Ituen // Autorin, Doktorandin – Universität Hamburg
Workshop: Umweltgerechtigkeit für alle – diskriminierungskritische Ansätze für eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklunglen Faktoren von Umwelt(un)gerechtigkeit thematisiert.

Umweltbelastungen wie Luft- und Lärmverschmutzung betreffen die Gesundheit von Menschen ganz unterschiedlich. Imeh Ituen lädt zu einem Workshop ein, der die strukturellen Faktoren von Umwelt(un)gerechtigkeit thematisiert. Vor ihrem forschungs-aktivistischen Hintergrund beleuchtet sie, welche Rolle Rassismus historisch in Deutschland bei der ungleichen Verteilung von Umweltbelastungen gespielt hat.
Anhand von Beispielen zu Wohnorten der Teilnehmenden wird der diskriminierungskritische Blick erweitert: Welche Diskriminierungsdimensionen – wie Rassismus, Klassismus und Sexismus – stellen wir fest?

Folgende Fragen werden diskutiert:

Was sind Ansätze für eine gerechtere und gesundheitsfördernde Stadtentwicklung?
Ein Workshop für alle, die Umwelt(un)gerechtigkeit erkunden und ihre lokale Stadtentwicklung gerechter und gesünder gestalten möchten.

  • Was bedeutet Umwelt(un)gerechtigkeit?
  • Welche gesundheitlichen Folgen hat die ungleiche Verteilung von Umweltrisiken?
  • Wie hat Rassismus die ungleiche Verteilung von Umweltrisiken in Deutschland beeinflusst?
  • Welche Umwelt-Ungerechtigkeiten sehen wir heute in unseren Wohnorten?
  • Was sind Ansätze für eine gerechtere und gesundheitsfördernde Stadtentwicklung?

Ein Workshop für alle, die Umwelt(un)gerechtigkeit erkunden und ihre lokale Stadtentwicklung gerechter und gesünder gestalten möchten.

Andrea Schöne // Journalistin, Rednerin, Autorin
Workshop: Nicht ohne uns – Klimaschutz ohne Ableismus gestalten

Die Folgen des Klimawandels betreffen Menschen mit Behinderungen auf besondere Weise – lokal, national und global. In diesem Workshop setzen wir uns damit auseinander, in welchen Lebensbereichen diese Auswirkungen besonders spürbar sind und welche realistischen Möglichkeiten der Mitgestaltung es gibt. Ausgehend von diesen Erfahrungen diskutieren wir, was nötig ist, damit behinderte Menschen gleichberechtigt an Klimaschutzdebatten teilhaben können. Außerdem überlegen wir gemeinsam, wie sich Selbstvertretungen behinderter Menschen und Klimaschutzbewegungen besser miteinander vernetzen und gegenseitig stärken können.

Folgenden Fragen wird sich gewidmet:

  • Wie wirkt sich der Klimawandel speziell auf das Leben behinderter Menschen aus?
  • In welchen Bereichen können sich behinderte Menschen aktiv in Klimaschutzprozesse einbringen?
  • Welche Barrieren bestehen für eine gleichberechtigte Teilhabe an Klimaschutzdebatten?
  • Wie können Selbstvertretungen und Klimaschutzinitiativen zusammenarbeiten?

Ein Workshop für alle, die Klimaschutz inklusiver denken und gestalten wollen.

Daniel Eggstein // Referent soziale Gerechtigkeit – Klima-Allianz Deutschland
Workshop: Klimaschutz und Gerechtigkeit: Strategien für zivilgesellschaftliches Engagement

Daniel Eggstein von der Klima-Allianz Deutschland eröffnet den Workshop mit einem Impuls zu den Konzepten Klimagerechtigkeit und Klimasozialpolitik. Er zeigt auf, wie eng Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit miteinander verbunden sind und warum es gerade jetzt wichtig ist, beide Perspektiven gemeinsam zu betrachten. In einem zweiten Schritt zielt der Workshop darauf ab, konkrete Strategien und Handlungsmöglichkeiten für zivilgesellschaftliches Engagement auf lokaler und regionaler Ebene zu diskutieren.

Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:

  • Wie sind Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit miteinander verflochten?
  • Wie wirken sich die Folgen der Klimakrise konkret auf von Armut betroffenen Menschen und benachteiligte Gruppen aus?
  • Wie können wir das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Diskriminierung und für mehr soziale Gerechtigkeit mit Klimaschutz verbinden?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, das zivilgesellschaftliche Engagement für sozial gerechten Klimaschutz im ländlichen Raum zu stärken?

Ein Workshop für alle, die verstehen wollen, warum Klimaschutz nur mit sozialer Gerechtigkeit gelingt – und die nach Wegen suchen, sich für beides einzusetzen.

Sheena Anderson // Schwarze Feminstin, Wissenschaftlerin, Aktivistin
Workshop: Warum Klima- und Gerechtigkeitskämpfe zusammengehören

Ausgehend von einer Schwarzen, feministischen Perspektive zeigt Sheena Anderson auf, wie die Klimakrise ungleich wirkt. Sie arbeitet die Zusammenhänge zwischen patriarchaler, rassistischer und kolonialer Ausbeutung und der Klimakrise heraus. Darauf aufbauend thematisiert sie, was Kämpfe für Klimagerechtigkeit sowie soziale und feministische Bewegungen voneinander lernen und wie sie sich gegenseitig stärken können. Anschließend werden Strategien, Konzepte und Praxisbeispiele für gemeinsames, solidarisches Engagement diskutiert.

Im Fokus stehen Fragen, wie:

Was sind Ansätze für eine gerechtere und gesundheitsfördernde Stadtentwicklung?
Ein Workshop für alle, die Umwelt(un)gerechtigkeit erkunden und ihre lokale Stadtentwicklung gerechter und gesünder gestalten möchten.

  • Warum betrifft die Klimakrise benachteiligte Gruppen besonders stark?
  • Wie hängen koloniale Strukturen, Patriarchat und Umweltzerstörung zusammen?
  • Welche feministisch-intersektionalen Ansätze und Projekte können als Vorbilder dienen?
  • Wie lassen sich feministische und klimagerechte Perspektiven im demokratischen Miteinander stärken?

Ein Beitrag für alle, die Klimagerechtigkeit konsequent gemeinsam gestalten wollen.

Weitere Informationen

Für Versorgung mit Essen und Getränken ist gesorgt. Wenn Sie Fragen dazu haben, kommen Sie gerne auf uns zu.

Bei Interesse melden Sie sich hier an: anmeldung[aet]kulturbuero-sachsen.de
Bitte teilen Sie uns bei der Anmeldung mit, für welchen Workshop Sie sich interessieren. Auch wenn es Bedarf für Unterstützungen
(Gebärdendolmetschung o.ä.) gibt. Wir bemühen uns dann gerne, die Formate für Sie zugänglich zu machen.

Die Fachtage sind kostenfrei. Das Projekt ECHO! Klimaschutz im demokratischen Raum wird gefördert durch die Stiftung Mercator. Ein Teilnahmezertifikat kann bei Bedarf ausgestellt werden.
Wir freuen uns, Sie bei den Fachtagen begrüßen zu dürfen und gemeinsam mit Ihnen an diesen wichtigen Themen zu arbeiten!

Weiterer Termin

Fachtag 3: Klimaschutz und die extreme Rechte
11.11.2025 | Leipzig, Villa Ida
Thema: Instrumentalisierung des Klimaschutzes durch rechtsextreme Kräfte – Strategien zur Abwehr und Handlungsmöglichkeiten.


Logo Mercator Stiftung


Das Projekt ECHO! Klimaschutz im demokratischen Raum wird gefördert durch die Stiftung Mercator.


Anerkannter Bildungsträger der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Anerkannter Bildungsträger der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)


Datenschutz:
Mit der Anmeldung überlassen Sie dem Kulturbüro Sachsen e.V. personenbezogenen Daten. Diese werden ausschließlich im Zusammenhang mit E-Mails und Einladungen zu Veranstaltungen gemäß der europäischen Datenschutzverordnung (EU-DSGVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) erhoben, verarbeitet und in der internen Adressdatenbank gespeichert. Sie können der Nutzung Ihrer Daten ohne Angabe von Gründen jederzeit schriftlich unter info@kulturbuero-sachsen.de widersprechen.

Antidiskriminierungsregel
Den Veranstaltenden ist ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander sehr wichtig. Störungen oder Beleidigungen führen zum Ausschluss aus der Veranstaltung. Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

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