Die Fachstelle Jugendhilfe des Kulturbüro Sachsen e.V. bietet Beratung und Weiterbildung für Fachkräfte der Jugendhilfe zu den Themen Rassismuskritik und Einsatz für Demokratie an. Die Bildungsangebote werden laufend aktualisiert und den gesellschaftlichen Entwicklungen und Bedarfen angepasst. Hier finden Sie eine Übersicht der aktuellen Modulreihe der Fachstelle Jugendhilfe.
Für wen sind diese Angebote?
Unsere Angebote richten sich an alle, die mit Kindern und Jugendlichen bzw. in Organisationen der freien und öffentlichen Jugendhilfe arbeiten:
• Mitarbeiter*innen kommunaler Jugendämter
• Jugendhilfeplaner*innen und mobile Jugendarbeiter*innen
• Mitarbeiter*innen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
• Mitarbeiter*innen der ambulanten Familienhilfe und der stationären Jugendhilfe
• Migrationssozialarbeiter*innen, die mit jungen Menschen arbeiten
• Ehrenamtliche in Migrant*innenorganisationen
Rahmenbedingungen
- Termin und Ort: nach Vereinbarung
- Umfang: ganztags oder halbtags möglich
- Kosten: nach Vereinbarung
- Format: in Präsenz oder online möglich
- Teilnahmebescheinigungen sind auf Anfrage erhältlich
Sie haben Interesse an unseren Workshops? Dann kontaktieren sie uns oder schauen Sie nach unseren aktuellen Veranstaltungen.
Modulreihe
MODUL 1 – Kommunikationsstrategien für Demokratie
Demokratiefeindliche Haltungen begegnen uns im Alltag zunehmend offen – sei es in der Arbeit mit Jugendlichen, im Kolleg*innenkreis, oder in öffentlichen Räumen. Viele Menschen fragen sich: Wie kann ich klar Haltung zeigen? In solchen Situationen ist es wichtig, einerseits diejenigen zu schützen, die durch diskriminierende Aussagen abgewertet und angegriffen werden, und andererseits mit
Inhalte des Workshops:
• Rechte Einstellungen und Diskriminierungen
• Mit wem (nicht) reden?
• Argumentations- und Handlungsstrategien
• Fallarbeit mit Beispielen aus der (eigenen) Praxis
• Austausch und Diskussion
MODUL 2 – Mythos „Neutralitätsgebot“ in der pädagogischen Arbeit
Die Vermittlung einer demokratischen Haltung gehört zu den Aufgaben von Pädagog*innen. Im Rahmen dieser Aufgabe sind pädagogische Fachkräfte zunehmend mit der Aussage konfrontiert, sie sollten sich politisch neutral verhalten. Doch können wir überhaupt neutral sein? Was steckt hinter dem „Neutralitätsgebot“? Was bedeutet der Wunsch nach politischer Neutralität für die konkrete pädagogische Arbeit?
Inhalte des Workshops:
• Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen im Rahmen der Jugendhilfe
• Werte- und demokratieorientierte Pädagogik
• Fallarbeit mit Beispielen aus der (eigenen) Praxis
• Austausch und Diskussion
MODUL 3 – Rassismuskritische Pädagogik
Zum professionellen Selbstverständnis von Pädagog*innen gehört ein Bekenntnis gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen von Diskriminierung.
Doch diesen Anspruch in die tägliche Arbeitspraxis zu übersetzen, stellt Pädagog*innen immer wieder vor neue Herausforderungen. Viele Kolleg*innen sind sehr motiviert, von Rassismus betroffene Kinder und Jugendliche zu stärken und zu verteidigen, jedoch fehlen einigen von ihnen dafür Konzepte, pädagogische Werkzeuge und konkrete Ideen.
Inhalte des Workshops:
• Grundlagenwissen zu Rassismus
• Reflexion der eigenen Haltung
• Perspektiven von Betroffenen
• Ansätze diskriminierungskritischer Pädagogik
• Fallarbeit mit Beispielen aus der (eigenen) Praxis
MODUL 4 – Zurück in die 1990er? Jugendarbeit in Zeiten rechter Hegemonie
Junge Menschen in Sachsen verorten sich zunehmend als politisch rechts. Pädagog*innen berichten von einer drastischen Zunahme rassistischer, antisemitischer und queerfeindlicher Aussagen im Rahmen ihrer Arbeit. An vielen Orten in Sachsen bedrohen gewaltbereite rechte Jugendgruppen Migrant*innen und People of Color, LSBTIQ* und demokratisch engagierte Pädagog*innen. Viele fragen sich: Sind die „Baseballschlägerjahre“ zurück?Hier kann ein Blick in die Geschichte der sächsischen Jugendarbeit hilfreich sein. Welche Herausforderungen ähneln sich, was ist heute anders? Und was können Pädagog*innen aus den Erfahrungen der 1990er Jahre für die Gegenwart lernen?
Inhalte des Workshops:
• Politische Situation in Ostdeutschland nach 1990
• Rolle der Jugendarbeit im NSU-Komplex
• Auseinandersetzung mit pädagogischen Konzepten
• Reflexion aktueller Herausforderungen, Möglichkeiten und Grenzen
• Austausch und Diskussion
MODUL 5 – Sichere Räume für vielfaltsorientierte Jugendarbeit
Rechtsmotivierte Angriffe steigen in Sachsen sowohl in öffentlichen Räumen als auch innerhalb von geschützten Räumen, z.B. bei Angeboten der Jugendhilfe. Die frühzeitige Bearbeitung von Sicherheitsfragen hilft damit umzugehen. Wie können wir Veranstaltungen und pädagogische Angebote möglichst sicher planen?
Wie verhalten wir uns bei Angriffen von rechten Akteur*innen? Wie können wir eine Nachsorge bei Angriffen organisieren?
Inhalte des Workshops:
• Überblick zu aktuellen Bedrohungslagen
• Auswirkungen auf Betroffene
• Grundlegende Informationen zum Thema Sicherheit
• Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen im Rahmen der Jugendhilfe
• Entwicklung von Umgangsstrategien
• Austausch und Diskussion
Download Flyer Weiterbildungsangebote als PDF (0,46 MB)
